Unter dem Sammelbegriff zeitgenössischer Tanz wird gemeinhin die choreografische Bühnentanzkunst der Gegenwart verstanden. 

In Abgrenzung zum klassischen Ballett wurde der Begriff Modern Dance Anfang des vergangenen Jahrhunderts insbesondere durch die Arbeit der amerikanischen Choreografen Martha Graham, Merce Cunningham und José Limon geprägt. Etwa zur gleichen Zeit entstand in Deutschland mit großer öffentlicher Resonanz ganz im Zeichen des Expressionismus der deutsche Asudruckstanz mit wichtigen Vertretern wie Gret Palucca, Mary Wigman oder dem Laban-Schüler Kurt Jooss. Naziherrschaft und Krieg bereiteten der jungen Gattung des Tanzes jedoch ein nachhaltiges Ende. Jean Weidt exportierte den neuen deutschen Ausdruckstanz nach Frankreich und etablierte sich dort mit großem Erfolg. Markantestes Zeitdokument des modernen deutschen Ausdruckstanzes ist der französische Kinoerfolg Der Zauberlehrling von 1933.

Erst in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gelang einer Reihe von stilistisch ganz unterschiedlich geprägten Einzelpersönlichkeiten eine neue Popularisierung im weiteren Sinn moderner, künstlerischer Tanzformen: Tom Schilling in Ost-Berlin, Pina Bausch und das Tanztheater Wuppertal, Suzanne Linke und Reinhild Hoffmann in Essen, Johann Kresnik in Bremen und Heidelberg, Jochen Ulrich in Köln, Dieter Heitkamp, Gründungsmitglied der Tanzfabrik Berlin und viele mehr.